Fallstudie – Modul zur Behandlung von Infektionskrankheiten AZF

Fallstudie – Modul zur Behandlung von Infektionskrankheiten AZF

Das Problem

Epidemien von Infektionskrankheiten treten immer häufiger auf und breiten sich schneller aus, angetrieben durch Faktoren wie den Klimawandel, Bevölkerungswachstum, unkontrollierte Urbanisierung und globale Vernetzung. Diese Bedingungen führen zum Auftreten und Wiederauftreten von Krankheiten, einschließlich Zoonosen, die sich schnell weltweit verbreiten können. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen sich Behandlungszentren für Infektionskrankheiten weiterentwickeln, um besser auf die Bedürfnisse von Patienten, Personal und Gemeinschaften einzugehen. Dies umfasst die Verbesserung der medizinischen Versorgung, die Verstärkung der Infektionsprävention, die Erhöhung des Patientenkomforts und die Förderung der Akzeptanz in der Gemeinschaft. 

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat INITIATE² – eine kollaborative Initiative, die Notfallhelfer, Forschungseinrichtungen und Hochschulen zusammenbringt, um innovative Lösungen und Schulungen für Gesundheitsnotfälle zu entwickeln – die Notwendigkeit eines schnell einsetzbaren Behandlungsmoduls erkannt. Dieses Modul sollte bestehende Einrichtungen ergänzen und die Bereitstellung hochwertiger Versorgung in Notfallsituationen sicherstellen. 

Immer bereit für neue Herausforderungen, haben wir die Spezifikationen geprüft und mit der Arbeit an einem Behandlungsmodul begonnen, das allen Anforderungen für den Umgang mit Infektionskrankheiten gerecht wird. 

Die Herausforderung 

Das Design des Moduls zur Behandlung von Infektionskrankheiten (IDTM) musste mehrere zentrale Prinzipien berücksichtigen: 

  1. Kontaktförderndes Design: Anpassung an die Übertragungsarten von Krankheiten. 
  2. Klimatische Reaktionsfähigkeit und Energieeffizienz: Anpassungsfähig an verschiedene Umweltbedingungen bei gleichzeitig minimalem Energieverbrauch. 
  3. Widerstandsfähigkeit: In der Lage, Naturgefahren und Störungen standzuhalten. 
  4. Barrierefreiheit und Inklusivität: Ausgelegt für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. 
  5. Kulturelle Anpassungsfähigkeit und Partizipation: Sensibel für kulturelle Unterschiede und fördert die Beteiligung der Gemeinschaft. 
  6. Modularität: Flexibler Grundriss zur Anpassung an Kapazitätsschwankungen. 
  7. Einfache Konstruktion: Ermöglicht eine schnelle Bereitstellung. 
  8. Nachhaltigkeit: Berücksichtigung von cradle-to-cradle und Wiederverwendung in der Designstrategie. 
  9. Geringer Wartungsaufwand: Erfordert minimalen Wartungsaufwand vor Ort. 
  10. Anpassungsfähigkeit und Infektionsprävention und -kontrolle (IPC): Sicherstellung wirksamer Maßnahmen zur Infektionskontrolle. 
  11. Intuitive Nutzbarkeit und Wegfindung: Leicht zu navigieren und zu benutzen. 
  12. Transportfähigkeit: Muss mit verschiedenen Transportmitteln, von Lastwagen bis hin zu Booten, transportiert werden können, um eine einfache Mobilität zu gewährleisten. 

Das IDTM musste ein vielseitiges, eigenständiges Modul sein, das für die schnelle Behandlung von Infektionskrankheiten konzipiert ist. Es musste an unterschiedliche Klimazonen, Größen und Patientenbedürfnisse angepasst werden. Jedes Modul sollte zwei Patienten aufnehmen und Bereiche für Behandlung, Wiederbelebung, Isolation und Pflege umfassen. Die Benutzer des IDTM würden Menschen jeden Alters, Geschlechts, verschiedener Kulturen, Religionen und mit Behinderungen umfassen, was ein breites Spektrum an Hintergründen und Gesundheitszuständen abdeckt. 

Das Design erforderte zudem gerade Wände, um die Raumnutzung zu maximieren und die Benutzerfreundlichkeit im Inneren zu verbessern. Jedes IDTM sollte in drei Bereiche unterteilt werden: 

  • Zentraler Personalbereich: Ein 20 m² großer Raum (5x4 m), der ständige Beobachtung der Patienten ermöglicht, ohne dass Persönliche Schutzausrüstung (PSA) erforderlich ist. Dieser Bereich könnte in den ersten Tagen eines Notfalls auch als Umkleideraum, Büro und/oder Apotheke dienen. 
  • Zwei separate Patientenzimmer: Jedes Zimmer sollte 20 m² (5x4 m) groß sein und speziell für die Patientenversorgung ausgelegt sein. 

Durch die Einhaltung dieser Prinzipien zielt das IDTM darauf ab, eine robuste Lösung für das Management von Ausbrüchen von Infektionskrankheiten zu bieten und sicherzustellen, dass qualitativ hochwertige Pflege schnell und effektiv in unterschiedlichen und herausfordernden Umgebungen bereitgestellt werden kann. 

Fallstudie – Modul zur Behandlung von Infektionskrankheiten AZF 1

Der Ansatz 

Das Modul wurde als Unterdruck-Aufblasstruktur konzipiert, die im Freien als eigenständige Einheit oder als temporärer Innenraum in bestehenden Einrichtungen verwendet werden kann. Das Modul wurde so konzipiert, dass es in kleinen Taschen auf einem Pickup transportiert werden kann und etwa 200 kg für eine 20 m² große Einheit wiegt. Da es aufblasbar ist, kann es innerhalb weniger Minuten schnell und einfach aufgebaut werden. 

Die aufblasbare Struktur wurde so entworfen, dass sie Windgeschwindigkeiten von mindestens 80 km/h auf jeder Oberfläche standhält, und das Systemdesign gewährleistet eine verbesserte natürliche Belüftung, die die Ausbreitung von Verunreinigungen in den verschiedenen IDTM-Konfigurationen begrenzt. Die Modularität des IDTM wurde durch vier große, identische, austauschbare Öffnungen sichergestellt, die eine einfache Verbindung in beide Richtungen ermöglichen. Alle Strukturen können mit vier Verbindungsstücken verbunden werden, die auf einer Seite an die Zeltplane geschweißt sind und dank ihrer eigenen aufblasbaren Struktur autark sind. 

Fallstudie – Modul zur Behandlung von Infektionskrankheiten AZF 2

Das Ergebnis 

Ein Prototyp des IDTM wurde innerhalb von weniger als drei Monaten nach Vertragsvergabe hergestellt und einsatzbereit gemacht. Unser AZF-Unterdruck-Aufblaszelt wurde umgestaltet, um den Bedarf an mehr Raumkapazität zu decken und wurde mit einem doppelten Innenfutter geliefert:

  • Ein silberbeschichteter, reflektierender Stoff, der speziell für die Isolierung von Zelten entwickelt wurde, mit einem sehr niedrigen Lambda-Wert, der den Wärmeaustausch zwischen Innen- und Außenbereich verringert. Dies macht ihn zu einem der besten Wärmeisolatoren auf dem Markt, der gleichzeitig extrem leicht und kompakt ist. 
  • Ein antimikrobieller Stoff, der speziell für den Gesundheitssektor entwickelt wurde, um das Wachstum von Bakterien zu hemmen. Mit antiviralen Eigenschaften, 100 % wasserdicht und hoher Reißfestigkeit ist dieser Stoff die beste Wahl für Gesundheitsanwendungen. 

Um eine angemessene Sicht in die Isolationsräume der Patienten zu gewährleisten, wurden transparente Bildschirme bereitgestellt, die alle mit Handschuhöffnungen ausgestattet sind (sowohl in Höhe als auch Breite), die so konzipiert sind, dass sie die breiteste Palette an anthropometrischen Anforderungen abdecken und sicherstellen, dass Pflegekräfte ihre Aufgaben genau und sicher ausführen können. Die Verbindungsstücke, die als Vorzimmer oder einfach als zusätzlicher Raum für Isolationsräume genutzt werden können, sind ebenfalls mit den gleichen Innenfuttern ausgestattet, um den gleichen Schutzstandard im gesamten System zu gewährleisten. 

LANCO bietet für die meisten unserer Zeltmodelle Sonnendächer als optionales Zubehör an. Das IDTM wurde mit Sonnendächern geliefert, die in extremen Klimazonen besonders empfohlen werden. Es ist ratsam, sie als Schutz vor Sonne oder Schnee zu verwenden, da sie sowohl die Innentemperaturen als auch die Schneelastbeständigkeit verbessern. 

Jedes Zelt wurde mit einem Aufblassystem geliefert, das die elektrische Pumpe und das Schlauchsystem umfasst, das zum gleichzeitigen Aufblasen aller Bögen benötigt wird, um einen schnellen und einfachen Aufbau zu gewährleisten. Als Zubehör hat LANCO auch das elektrische System, Transport- und Lagerboxen sowie das modulare Hartbodensystem geliefert, wodurch das IDTM zu einem schlüsselfertigen System wird, das schnell einsatzbereit und voll ausgestattet ist, um auch in den härtesten Umgebungen eingesetzt zu werden. Diese innovative Lösung wird der neue Standard zur Unterstützung der Gesundheitsvorsorge und -reaktion bei Notfällen. 

Fazit 

Dieses Projekt erforderte umfangreiche Arbeit und eine effektive Zusammenarbeit zwischen unseren verschiedenen Teams: Design, Ingenieurwesen und Fertigung. Es ist uns gelungen, innerhalb von nur drei Monaten einen Prototyp dieses Infektionsmoduls herzustellen und einsatzbereit zu machen, und das Feedback der Endnutzer war sehr positiv. Das Modul ist eine schlüsselfertige Lösung für Feldkrankenhäuser, die in der Lage ist, weltweit bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten zu helfen. Es ist mit allen notwendigen Zubehörteilen ausgestattet, um Kreuzkontaminationen zu verhindern und komplexe medizinische Eingriffe zu ermöglichen.